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Eine Frau testet etwas mit einer VR Brille

Diese sieben Science-Fiction-Filme haben moderne Technik vorhergesehen

Veröffentlicht am 06.09.2022

Science-Fiction-Filme sind voll von bedrohlichen Szenarien, begeistern dabei aber auch mit futuristischen Technologien. Manche Erfindungen aus alten Filmen gehören mittlerweile tatsächlich zum täglichen Leben. Eine Auswahl an Blockbustern von gestern, die Technik von heute vorwegnahmen. 

Von smarten Ausweisen und Autos bis zum wahren Superrechner

 

Star Trek: Quantencomputer

Star Trek gilt als der Inbegriff von Science-Fiction. Mindestens. Für Hardcore-Fans ist die Serie zweifellos größer als ihr Genre. Wohl auch, weil ihre Schöpferinnen und Schöpfer Technologien erfanden, um die sich ein regelrechter Kult entwickelt hat. Der Duotronic-Computer mag es zwar nicht ins kollektive Science-Fiction-Gedächtnis geschafft haben, ohne das Bordsystem wäre die USS Enterprise um Captain Kirk und Commander Spock jedoch schnell in den unendlichen Weiten des Weltalls verloren gegangen. In der Serie tauchte das System erstmals 1968 auf – ohne konkrete Verweise auf ihren quantentechnologischen Ursprung. Diese lieferten die beiden Autoren Steve Mollmann und Michael Schuster 2011 im Star-Trek-Roman „A Choice of Catastrophes“ nach. In einem Gespräch mit Dr. „Pille“ McCoy und Lieutenant Nyota Uhura sagt der Wissenschaftler Homi Padmanabhan: „Quantum computing is the basis of the duotronic revolution.“ 

Ende der 1960er dachte niemand an Quantencomputer. 2011 wiederum war das Konzept bereits so präsent, dass die beiden Romanautoren es heranzogen, um das Duotronic-System zu erklären. Ein klassischer Fall von Postrationalisierung. In der Tat sollten die Superrechner bis zum 23. Jahrhundert längst weitverbreitet sein. Ihr Einsatz wird dieser Tage immer realistischer. Statt wie bisherige Rechner Informationen sequenziell zu verarbeiten, rechnen Quantencomputer parallel – was eine exponentielle Rechenleistung bedeutet. Ein Missbrauch der Technik kann daher erhebliche Probleme für IT-Infrastrukturen mit sich bringen. Deshalb beschäftigt sich die Bundesdruckerei in verschiedenen Innovationsprojekten nicht nur mit den Chancen, die Quantencomputer bieten, sondern auch mit Themen wie quantenresistenter Verschlüsselung.

2001: Odyssee im Weltraum und Terminator: Künstliche Intelligenz

Ein wahrer Supercomputer ist HAL 9000 aus Stanley Kubricks Meisterwerk „2001: Odyssee im Weltraum“ allemal. Mit seiner Rechenleistung navigiert er ein Raumschiff in Richtung Jupiter, spielt Schach gegen ein Crew-Mitglied, entwickelt jedoch auch ein zerstörerisches Eigenleben. HAL 9000 gilt als Paradebeispiel für hoch entwickelte Künstliche Intelligenz (KI), und zudem als besonders frühes – immerhin erschien „Odyssee im Weltraum“ schon 1968. 16 Jahre später zeichnete Regisseur James Cameron ein noch bedrohlicheres, weil die ganze Menschheit betreffendes Szenario: In „The Terminator“ schickt die KI Skynet den Roboter Arnold Schwarzenegger alias T-800 (gespielt von Arnold Schwarzenegger) durch die Zeit, um die Mutter des noch ungeborenen John Connor zu ermorden. Denn der Junge bedroht im Jahr 2029 die weltweite Herrschaft von Skynets Maschinen. Wie hartnäckig die KI ist, beweisen nunmehr fünf weitere Terminator-Filme. 

Aber kann künstliche Intelligenz tatsächlich ein eigenes Bewusstsein entwickeln? Die meisten Forschenden verneinen dies derzeit. Doch ein ehemaliger Google-KI-Forscher hat die Frage bejaht und bei einem konzerneigenen Chatbot Gefühle ausgemacht. In der Forschung gerät die Debatte jedoch schon bei der Frage ins Stocken, was denn überhaupt ein Bewusstsein sei. Abgesehen davon erscheint es Stand jetzt wahrscheinlich, dass uns Maschinen im realen Jahr 2029 eher hilfreich sein werden. Statt den Planeten zu regieren, soll KI den Regierenden dabei helfen, die Verwaltung mitarbeiter- und bürgerfreundlicher zu machen. Und statt Leib und Leben von Menschen zu bedrohen, könnte sie dazu beitragen, Leib und Leben zu retten. Kurz: Künstliche Intelligenz wird ein wichtiger Baustein für ein besseres Leben sein. Genau deshalb forscht die Bundesdruckerei-Gruppe intensiv zu diesem Thema – zum Beispiel dazu, wie KI dabei helfen kann, mit großen Datenmengen umzugehen.

Star Trek und Tron: Virtual Reality und Metaverse

Und noch mal Star Trek: Automatische Schiebetüren, kleine Taschencomputer oder Touchscreens – nicht wenige Technologien der Franchise-Reihe sind heute gang und gäbe. Anscheinend war den Macherinnen und Machern der Serien und Filme sehr daran gelegen, dass die technischen Innovationen auf der Enterprise zumindest theoretisch umsetzbar sind – vom Beamen vielleicht einmal abgesehen. Das lässt nur auf Gutes hoffen für eine weitere Innovation von Star Trek: das Holodeck. Dabei handelt es sich um einen Raum, der mittels Projektion virtuelle Welten erzeugt. Crew-Mitglieder der Enterprise können so fremde Orte besuchen und in simulierte Welten eintauchen. 

An solchen Welten wird heute mit Hochdruck geforscht. Schon einige Jahre auf dem Markt sind Virtual-Reality-Brillen, mit denen man virtuelle Umgebungen betritt. Und mit den entsprechenden Handhelds ist hier auch Interaktion möglich. Das mag zwar vom Holodeck-Erlebnis noch weit entfernt sein, hat aber großes Potenzial für Entertainment und die Wirtschaft. Büromöbelabieter, die ihre Arbeitswelten über VR erlebbar machen, haben starke Verkaufsargumente. Und geht es nach dem Silicon Valley, dann werden die Menschen ihr Privat- und Arbeitsleben bald zu einem guten Teil im sogenannten Metaverse verbringen. Das Schicksal des Programmierers Kevin Flynn (Jeff Bridges), der in „Tron“ von 1982 als Digitalisat in der künstlichen Umgebung landete, dürfte ihnen erspart bleiben. Im Metaverse sollen Menschen über Avatare interagieren. Wie auch immer jene virtuelle Welt am Ende ausgestaltet ist: Vertrauen gibt es im Metaverse nur mit sicheren digitalen Identitäten. Als ein möglicher Ansatz gelten die dezentralen Self-Sovereign Identities (SSI). Sie würden sicherstellen, dass die Nutzenden die Identität ihrer Avatare selbst verwalten – ohne mögliche Einflussnahme der großen Konzerne.

Des Teufels Saat: Internet der Dinge

Der Teufel im Titel dieses Films (englisches Original: „Demon Seed“) ist eine Künstliche Intelligenz mit dem Namen Proteus. Diese übernimmt die Steuerung des Smarthomes seines Erfinders Dr. Alex Harris und kontrolliert fortan Türen, Fenster und kleinere Roboter. Sehr zum Leidwesen von Harris’ Ehefrau Susan, denn der Computer hält sie in ihrem eigenen Zuhause gefangen. Und der Horror geht noch weiter ... 

Wenn die Handlung auch keine Sehnsüchte nach der vollen Vernetzung ausgelöst haben dürfte – „Demon Seed“ nahm 1977 eigentlich das Internet of Things vorweg. Eine stolze Leistung, denn die autonome Kommunikation zwischen Gegenständen in Smarthomes oder der Industrie 4.0 ist eine noch sehr junge Errungenschaft. Damit die Maschinen hier nur das tun, was sie tun dürfen, brauchen sie eine eindeutige Identität. Und genau hierfür gibt es Maschinenzertifikate

Zurück in die Zukunft II: digitale Währungen 

Im ersten Teil der Back-to-the-Future-Trilogie reist Marty McFly noch in die Vergangenheit, um sicherzustellen, dass seine Eltern sich kennenlernen und er selbst geboren wird. In „Zurück in die Zukunft II“ von 1989 geht es ins Jahr 2015. Dort soll Marty verhindern, dass sein eigener Sohn eine Straftat begeht. Das will er möglichst unauffällig tun, wird aber von seinem Gegenspieler Biff in einem fliegenden Taxi verfolgt. In einer Szene bezahlt Biff den Taxifahrer, indem er den Finger auf ein Display legt. Keine Münzen, keine Scheine – Biff nutzt in dieser Szene tatsächlich eine besondere Mobile-Payment-Lösung. Oder bezahlt er etwa per Kryptowährung oder digitalem Dollar?

Während Bitcoin und Co. bereits seit Jahren Realität sind, steht das Konzept des Digitalen Zentralbankgelds (CBDC)  noch am Anfang. Im Gegensatz zu unregulierten Kryptowährungen würde ein digitaler Euro von der Europäischen Zentralbank (EZB) stammen, die tatsächlich schon entsprechende Anforderungen formuliert hat. Bei einer möglichen Identifizierung für den CBDC-Zahlvorgang käme Stand jetzt in der EU allerdings kein biometrisches Merkmal wie der Fingerabdruck zum Einsatz, sondern vielleicht eine staatlich herausgegebene digitale Identität. Trotzdem: Teil zwei des Zeitreiseabenteuers war im Jahr 1989 recht nah dran an den Gegebenheiten im Jahr 2015 – auch wenn heute noch keine Autos oder Skateboards durch die Städte fliegen. 

Total Recall: selbstfahrende Autos 

Ein feineres Gespür hatte da „Total Recall“. Im Film, der 1990 in die Kinos kam, steuern sich die Autos selbst. Mit einem solchen Taxi flüchtet (wieder einmal) Arnold Schwarzenegger vor seinen Häschern, denn es stellt sich heraus, dass er, der unscheinbare Bauarbeiter Douglas Quaid, in Wirklichkeit ein Geheimagent vom Mars ohne Erinnerung ist. Die Szene mit dem Taxi ist ein Slapstick-Moment im ansonsten actiongeladenen Sci-Fi-Thriller, denn der Computer, der das Auto steuert, kommt in Form des Androiden-Chauffeurs Johnny Cab daher. Als Schwarzeneggers Alter Ego in guter alter Action-Manier „Just go! Go!“ brüllt, lautet Johnnys Antwort: „I’m not familiar with this address.“

Technisch ist das autonome Fahren bereits heute möglich. Und längst nicht nur Automobilkonzerne liefern sich einen harten Kampf am Markt. Sollte sich das Konzept durchsetzen, ist Deutschland rechtlich vorbereitet: Seit 2021 sind auf deutschen Straßen Autos ohne Fahrerinnen oder Fahrer in bestimmten Einsatzbereichen erlaubt. Dazu zählen der Shuttle- und Hub2Hub-Verkehr oder verschiedene feste Busrouten. 

Das fünfte Element: eID und Wallet

In „Das fünfte Element“ müssen Bruce Willis und Milla Jovovich die Welt retten. Denn die wird von einem riesigen Feuerball bedroht. Verteidigt werden kann die Erde nur von einem mythischen fünften Element – in Form von Jovovich, die tatsächlich ein Alien ist und die vergangenen 5.000 Jahre geschlafen hat. In einer Szene im Film von 1997 müssen sich beide an einem Weltraumflughafen ausweisen – ähnlich profan wie in unserer Welt heute. Jovovich hat dafür einen sogenannten Multipass parat, der ihr überall Zutritt verschafft. Die Sicherheitsmitarbeiterin prüft den Ausweis, erkennt die Fälschung nicht und die beiden können ungestört ins All fliegen. 

Der maschinell in Sekundenschnelle auslesbare Multipass dient offenbar nicht nur der Identifizierung, sondern auch als Zahlungsmittel. Und damit greift er gleich einer ganzen Reihe von Konzepten vor: zum Beispiel dem des Personalausweises, der als Online-Ausweis mittlerweile als digitale Identität für das Smartphone abgeleitet wurde – und im Gegensatz zum Multipass bestens vor Fälschung und Missbrauch geschützt ist. Ebenso erkennbar sind Anleihen einer Wallet, die in naher Zukunft Identitätsnachweise, Berechtigungen und Zahlungsmittel auf unseren Telefonen vereinen könnte.

 

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