BSI zu kryptografischen Verfahren: Empfehlungen mit Lösungen der Bundesdruckerei-Gruppe umsetzen
BSI-Empfehlungen zu Schlüssellängen für kryptograpfsche Verfahren mit Lösungen der Bundesdruckerei-Gruppe: Eine Übersicht über Verfahren und Umsetzungsmöglichkeiten.
Post-Quanten-Kryptografie – heute handeln, morgen sicher bleiben
Quantencomputer bedrohen aktuelle Verschlüsselungsverfahren, die auf der Public-Key-Kryptografie beruhen. Erste entsprechende Systeme für Quantencomputing werden laut Studie des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) voraussichtlich spätestens 2040 erwartet. Daher empfiehlt das BSI, kritische Systeme bis spätestens 2030 auf quantensichere Verfahren umzustellen.
Besonders Informationen mit langen Geheimhaltungsfristen – etwa staatliche oder geschäftskritische Daten – sollten deshalb bereits jetzt geschützt werden. Die Bedrohung ist dabei nicht nur theoretischer Natur: „Store now, decrypt later“-Angriffe stellen schon heute eine reelle Bedrohung dar. Nach diesem Modell wird verschlüsselter Datenverkehr bereits heute gespeichert, um ihn in einigen Jahren mithilfe von Quantencomputern zu entschlüsseln.
Das BSI veröffentlicht und aktualisiert regelmäßig Empfehlungen als Basis für den Übergang zur Post-Quanten-Kryptografie (PQK). Ergänzt durch Lösungen und Forschungsprojekte der Bundesdruckerei-Gruppe zeigt dieser Artikel, wie sich die Vorgaben in der Praxis umsetzen lassen.
Diese sieben BSI-Empfehlungen zu kryptografischen Verfahren müssen Sie kennen:
1. Quantenresistente Schlüsseleinigung
2. Hashbasierte Signaturen
3. Allgemeine Signaturverfahren zur Authentifizierung
4. Hybride Lösungen
5. Public Key Infrastructure (PKI)
6. Quantum Key Distribution (QKD)
7. Erforschung weiterer quantensicherer Kryptoverfahren
Ausblick – Quantenresistenz braucht Kryptoagilität
Quantenresistenz ist keine Zukunftsmusik, sondern aktuelle Herausforderung. Organisationen müssen hybride Verfahren einführen und Standards frühzeitig adaptieren.
Der Schlüsselbegriff lautet Kryptoagilität: Systeme müssen so gestaltet sein, dass kryptografische Verfahren austauschbar bleiben. Nur so lassen sich neue Standards implementieren und veraltete Algorithmen ersetzen – sei es wegen Quantencomputern oder aufgrund klassischer Angriffe.
Kryptoagilität sollte deshalb heute schon Designkriterium jeder neuen Anwendung sein.